Im Jahr 1905 entstand mit dem Schlieffen-Plan das Konzept für einen möglichen Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland unter Berücksichtigung einer Teilnahme Englands auf Seiten der Gegner. Immer wieder auftretende antisemitische Regungen und Aktionen auf regionaler Ebene, wie sie beispielsweise in der Konitzer Mordaffäre 1900–1902 zum Ausdruck kamen, wurden durch die Behörden unterdrückt. Industrialisierung, Urbanisierung sowie die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten (z. Um die Jahrhundertwende stockte die deutsch-britische Annäherung vor allem durch das antienglische Weltmachtkonzept und den Flottenbau. Allen gemeinsam war, dass der direkte staatliche Einfluss entgegen den ursprünglichen Plänen begrenzt war. Deutsches Kaiserreich nennt man Deutschland zu einer bestimmten Zeit, als es einen Kaiser hatte. Dies gipfelte am 7. Die mit gewaltigem Aufwand geführten Angriffe auf die deutsche Westfront brachten den Entente-Mächten nur geringe Gebietsgewinne bei hohen Verlusten. Außerdem blieben die Arbeit der Parlamentsfraktionen und die Beteiligung an Wahlen (für Einzelpersonen) davon unberührt. Kaum zu unterschätzen ist auch der Wandel des Kaisers von einem Präsidium des Bundes zu einem Reichsmonarchen. Es stellte sich etwa gegen die französische Expansion in Marokko. August 1914 erklärt Deutschland Russland den Krieg. Außenpolitisch schuf Bismarck mitten in Europa einen wirtschaftlich und militärisch starken Nationalstaat, den die europäischen Nachbarn, insbesondere Frankreich, fürchteten. In der Folge ging daher das Wettrüsten zwischen Großbritannien und Deutschland weiter, auch wenn beide Regierungen weiter im Gespräch blieben. Später kam es wieder zu einem Krieg, diesmal gegen Frankreich. Dies führte innerhalb des liberalen Lagers zu Spannungen und zur Enttäuschung bei einigen Wählergruppen. Karl Liebknecht vom Spartakusbund proklamierte die Freie Sozialistische Republik Deutschland. Außerdem wurden Maße und Gewichte normiert und die Währung vereinheitlicht: 1873 wurde die Mark (später „Goldmark“ genannt) eingeführt. Margaret Anderson, Sibylle Hirschfeld (Übers. Von Bedeutung war das Militär zweifellos auch für die innere Nationsbildung. Zwischen Wilhelm II. [88], Übersicht über die deutschen Kolonien („Deutsche Schutzgebiete“). und Bismarck kam es schon bald zu Konflikten. Dies machte deutlich, dass der Versuch, eine hegemoniale Stellung zu erreichen, die Gefahr eines europäischen Krieges in sich trug. Die ursprünglichen Reformabsichten der Reichsleitung waren allerdings begrenzt. In dunkelblau sieht man das Deutsche Reich. Die formelle Abdankungserklärung des vormaligen Kaisers Wilhelm II. In der SPD trat die Kritik bereits Anfang Dezember 1914 offen zu Tage, als Karl Liebknecht im Reichstag zunächst als einziger Abgeordneter gegen weitere Kriegskredite stimmte. Januar bereits „Deutscher Kaiser“. [116] Eine Sammlung von Äußerungen Wilhelms II. Demgegenüber waren 4,28 % der Staatsanwälte und Richter, 6,01 % der Ärzte, 14,67 % der Anwälte und Notare im deutschen Kaiserreich jüdischen Glaubens. Kaiser Wilhelm II. Die demokratischen Elemente waren: Das Volk wählt nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht das Parlament, den Reichstag, und nimmt dadurch auf die Gesetzgebung, Steuern und Haushalt Einfluss. Besonders schwer tat sich der linke Flügel des Liberalismus mit dieser neuen Form der Politik. Zwar gelang es dabei, die Interessen der Landwirtschaft und der Schwerindustrie im Zeichen des Schutzzolls in eine gewisse Übereinstimmung zu bringen. Die Beteiligung der Linksliberalen war nur deshalb möglich geworden, weil diese nach dem Tod von Eugen Richter ihre Vorbehalte gegen den Kolonialismus aufgegeben hatten. Die guten Beziehungen zu Großbritannien ermöglichten es, die Bindungen an Russland aufzugeben. Die Wahl vom Juli 1878 brachte den Nationalliberalen sowie der Fortschrittspartei erhebliche Verluste, während die Freikonservative Partei und die Deutschkonservative Partei zulegen konnten. Erleichtert wurde die Politik der Reichsgründungsphase durch die boomende Entwicklung vieler Wirtschaftszweige, was zur gesellschaftlichen Akzeptanz liberaler Reformen[58] beitrug. Auch Deutschlands Verhältnis zu Russland verschlechterte sich nicht zuletzt wegen der Schutzzollpolitik. Verglichen mit den hochtönenden Ansprüchen war der tatsächliche Zuwachs begrenzt. Diese Massenbewegung, die vom Wirtschaftsbürgertum bis hin in kleinbürgerliche Schichten reichte, hatte 1900 270.000 Mitglieder. Die Einführung der Sozialversicherung wird als eine große Leistung Bismarcks gesehen, auch wenn das Ergebnis schließlich nicht ganz so ausfiel wie geplant. Diese Zusammenarbeit funktionierte im beschränkten Umfang auch bei der Ausdehnung der Parlamentsrechte insgesamt. Zwar stellte sich die Mehrheit hinter die Oberste Heeresleitung (OHL), ohne dass damit eine Vorentscheidung über eine verkappte Militärdiktatur gefallen wäre. Gleichzeitig nämlich beschloss eine Mehrheit von den Nationalliberalen bis zu den Sozialdemokraten, dass der Haushaltsausschuss auch bei Vertagung des Parlaments das Recht haben würde, über die Außenpolitik und den Krieg zu beraten. Mitte Dezember 1917 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und anschließend über einen Separatfrieden verhandelt. Aber der Besitz von Kolonien wurde auch als eine nationale Prestigefrage betrachtet. Erst 1892 wurde durch Allerhöchsten Erlaß Schwarz-Weiß-Rot zur Nationalflagge bestimmt. Insofern wurde das Ergebnis, das gerade Österreich mehr Einfluss zugestand, ohne militärische Opfer gebracht zu haben, von Russland als eine diplomatische Niederlage gewertet. Auch die Unterstützung der Behörden für die Vaterlandspartei kostete den Reichskanzler das Vertrauen des Parlaments. Dessen Regierungszeit lässt sich in eine relativ liberale Phase, geprägt von innenpolitischen Reformen und vom Kulturkampf, und eine eher konservativ geprägte Zeit nach 1878/79 einteilen. [149] Als sich im Zusammenhang mit der Friedensresolution die Parteien von den Konservativen bis zu den Sozialdemokraten aus unterschiedlichen Gründen gegen den Kanzler aussprachen, war die Position Bethmann Hollwegs nicht mehr zu halten. Die geheimen jährlichen Zuwendungen, die Bismarck aus dem Welfenfonds für Ludwig abzweigte, summierten sich auf 4 bis 5 Millionen Mark. Wichtiger als die „Freiheit“ wurde die „Einheit“. Deutsches Kaiserreich ist die retrospektive Bezeichnung für die Phase des Deutschen Reichs von 1871 bis 1918 zur eindeutigen Abgrenzung gegenüber der Zeit nach 1918. Die Position des Zentrums als parlamentarischer Stütze der Regierung wurde vor allem durch innerparteiliche Veränderungen problematisch. Ziel des Kolonialerwerbs der 1890er Jahre, der vor allem vom Reichsmarineamt betrieben wurde, war der Aufbau eines weltumspannenden Netzes von Flottenstützpunkten. In der Folge verschärften sich die Konflikte zwischen Wilhelm II. Während Bismarck an seinem Repressionskurs festhielt, sprach sich Wilhelm für ein Ende der Sozialistengesetze aus. Gleichzeitig wurde das Bündnissystem Otto von Bismarcks nicht weiterverfolgt, stattdessen militärisch aufgerüstet. Deutsches Reich (Mittelalter) - Nach dem Römischen Reich: wie ging es weiter? Außerdem sah eine neue Flottenvorlage von 1905 neben dem Bau einer Reihe von Kreuzern den Übergang zu den stärkeren aber auch teureren Schlachtschiffen vom Dreadnoughttyp vor. Die Konflikte zwischen Regierung und Kaiser gingen nach 1900 mit dem Wechsel im Reichskanzleramt zu Bernhard von Bülow weiter zurück. Alle diese Grundorientierungen hatte es in der ein oder anderen Weise bereits vor der Gründung des Kaiserreichs gegeben. Diese setzte nach der Oktoberrevolution die militärische Besetzung weiterer Gebiete im Osten durch. Für den Aufschwung spielte nicht zuletzt ein Generationswechsel in der Geschichtswissenschaft eine Rolle. Die vom Reichskanzler als „Politik der Diagonalen“ bezeichnete Vorgehensweise folgte keinem Konzept, sondern versuchte je nach Situation zu reagieren. Die Sozialdemokratie hatte noch während der Julikrise erfolgreich Massendemonstrationen gegen einen möglichen bevorstehenden Krieg organisiert und die Zusammenarbeit mit anderen Parteien der Internationalen gesucht, aber als das Vaterland gegen die „zaristische Reaktion“ geschützt werden sollte, änderte sich die Stimmung. Alle Staaten nördlich des Flusses Rhein waren seine Bundesländer. Schon kurz nach der Reichsgründung erfolgte ein Wirtschaftsaufschwung, die sogenannten Gründerjahre begannen. Anstelle von Ministern gab es lediglich eine Reihe von dem Kanzler unterstellten Staatssekretären, die Reichsämtern vorsaßen. Vorerst am Einspruch Bismarcks war zunächst auch eine Finanzreform gescheitert. Da auch im preußischen Abgeordnetenhaus eine liberale bis gemäßigt konservative Mehrheit vorhanden war, kam es auch im größten Bundesstaat zu politischen Reformen. Württemberg, Baden • Vielmehr hat sich der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler 1866 für eine Anerkennung der kleindeutschen Lösung ausgesprochen. Anders als die Verfassungspräambel es vermuten ließ, war das Reich mitnichten ein „Fürstenbund“. So wurden in allen Bundesstaaten Gewerbefreiheit und Freizügigkeit eingeführt, sofern sie noch nicht bestanden. Sie stammen noch aus der Zeit des Norddeutschen Bundes. Dieser Artikel ist als Audioversion verfügbar: Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia, Geografisch-politische Lage in Mitteleuropa, Wandel und Entwicklung der politischen Kultur, Kartellparteien und konservative Mehrheit, Bündnissysteme bis Anfang der 1880er Jahre, „Der neue Kurs“ und die Amtszeit von Leo von Caprivi, Kanzler des Übergangs und „persönliches Regiment“, Die politische Entwicklung nach der Reichstagswahl von 1912, Die neue Oberste Heeresleitung und das Hilfsdienstgesetz, Friedensresolution und innenpolitische Radikalisierung, Oktoberreformen und Ende der Monarchie 1918, Zur Kontroverse über das Reich als konstitutionelle Monarchie siehe. 1) D. R. ist die offizielle Bezeichnung des deutschen Staat es von 1871 bis 1945. Gegen die Mehrheit der Liberalen war diese Reform allerdings nicht durchzusetzen. Zu „Deutsches Kaiserreich“ findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und mehr Inhalte auf Blinde Kuh und Frag Finn. Alfred Tirpitz wurde der Hauptfürsprecher und Organisator dieser Flotte. Innerhalb des Zentrums kam es, gestützt auf die christlichen Gewerkschaften und den Volksverein für das katholische Deutschland, zum Aufstieg eines starken Arbeitnehmerflügels. Der Kaiser bestimmte den Chef der Regierung, den Reichskanzler. Erst eine langfristige Nachwuchspolitik sorgte auf längere Sicht für eine konservative Ausrichtung der höheren Beamtenschaft.[20]. Die Folge war freilich, dass der schwarz-blaue Block seine Mehrheit verloren hatte, ohne dass eine neue Mehrheit in Sicht gewesen wäre. Ab Sommer 1918 gerieten immer mehr deutsche Soldaten in alliierte Gefangenschaft. als Monarch des größten Beitrittslandes König Wilhelm I. die Kaiserkrone antragen sollte. Die sogenannte „Hottentottenwahl“ (August Bebel) führten zu Gewinnen der Blockparteien, während die SPD fast die Hälfte ihrer Mandate verlor. Das Handwerksgesetz vom 26. In dieser Zeit hatte sich der Generalstab selbst gegen einen Ausbau der Truppenstärke gewandt, weil er eine Verstärkung des bürgerlichen zu Lasten des adeligen Elements im Offizierskorps befürchtete. [34] Gleichwohl blieb der politische Einfluss des Bürgertums begrenzt, zum Beispiel durch die Eigenarten des politischen Systems und durch den Aufstieg der Arbeiter und der neuen Mittelschichten. Diese unterstanden de jure zwar direkt dem Kaiser, dieser war aber nicht fähig und in der Lage, die insgesamt 24 Militärbefehlshaber zu kontrollieren und zu koordinieren.
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Im Jahr 1905 entstand mit dem Schlieffen-Plan das Konzept für einen möglichen Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland unter Berücksichtigung einer Teilnahme Englands auf Seiten der Gegner. Immer wieder auftretende antisemitische Regungen und Aktionen auf regionaler Ebene, wie sie beispielsweise in der Konitzer Mordaffäre 1900–1902 zum Ausdruck kamen, wurden durch die Behörden unterdrückt. Industrialisierung, Urbanisierung sowie die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten (z. Um die Jahrhundertwende stockte die deutsch-britische Annäherung vor allem durch das antienglische Weltmachtkonzept und den Flottenbau. Allen gemeinsam war, dass der direkte staatliche Einfluss entgegen den ursprünglichen Plänen begrenzt war. Deutsches Kaiserreich nennt man Deutschland zu einer bestimmten Zeit, als es einen Kaiser hatte. Dies gipfelte am 7. Die mit gewaltigem Aufwand geführten Angriffe auf die deutsche Westfront brachten den Entente-Mächten nur geringe Gebietsgewinne bei hohen Verlusten. Außerdem blieben die Arbeit der Parlamentsfraktionen und die Beteiligung an Wahlen (für Einzelpersonen) davon unberührt. Kaum zu unterschätzen ist auch der Wandel des Kaisers von einem Präsidium des Bundes zu einem Reichsmonarchen. Es stellte sich etwa gegen die französische Expansion in Marokko. August 1914 erklärt Deutschland Russland den Krieg. Außenpolitisch schuf Bismarck mitten in Europa einen wirtschaftlich und militärisch starken Nationalstaat, den die europäischen Nachbarn, insbesondere Frankreich, fürchteten. In der Folge ging daher das Wettrüsten zwischen Großbritannien und Deutschland weiter, auch wenn beide Regierungen weiter im Gespräch blieben. Später kam es wieder zu einem Krieg, diesmal gegen Frankreich. Dies führte innerhalb des liberalen Lagers zu Spannungen und zur Enttäuschung bei einigen Wählergruppen. Karl Liebknecht vom Spartakusbund proklamierte die Freie Sozialistische Republik Deutschland. Außerdem wurden Maße und Gewichte normiert und die Währung vereinheitlicht: 1873 wurde die Mark (später „Goldmark“ genannt) eingeführt. Margaret Anderson, Sibylle Hirschfeld (Übers. Von Bedeutung war das Militär zweifellos auch für die innere Nationsbildung. Zwischen Wilhelm II. [88], Übersicht über die deutschen Kolonien („Deutsche Schutzgebiete“). und Bismarck kam es schon bald zu Konflikten. Dies machte deutlich, dass der Versuch, eine hegemoniale Stellung zu erreichen, die Gefahr eines europäischen Krieges in sich trug. Die ursprünglichen Reformabsichten der Reichsleitung waren allerdings begrenzt. In dunkelblau sieht man das Deutsche Reich. Die formelle Abdankungserklärung des vormaligen Kaisers Wilhelm II. In der SPD trat die Kritik bereits Anfang Dezember 1914 offen zu Tage, als Karl Liebknecht im Reichstag zunächst als einziger Abgeordneter gegen weitere Kriegskredite stimmte. Januar bereits „Deutscher Kaiser“. [116] Eine Sammlung von Äußerungen Wilhelms II. Demgegenüber waren 4,28 % der Staatsanwälte und Richter, 6,01 % der Ärzte, 14,67 % der Anwälte und Notare im deutschen Kaiserreich jüdischen Glaubens. Kaiser Wilhelm II. Die demokratischen Elemente waren: Das Volk wählt nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht das Parlament, den Reichstag, und nimmt dadurch auf die Gesetzgebung, Steuern und Haushalt Einfluss. Besonders schwer tat sich der linke Flügel des Liberalismus mit dieser neuen Form der Politik. Zwar gelang es dabei, die Interessen der Landwirtschaft und der Schwerindustrie im Zeichen des Schutzzolls in eine gewisse Übereinstimmung zu bringen. Die Beteiligung der Linksliberalen war nur deshalb möglich geworden, weil diese nach dem Tod von Eugen Richter ihre Vorbehalte gegen den Kolonialismus aufgegeben hatten. Die guten Beziehungen zu Großbritannien ermöglichten es, die Bindungen an Russland aufzugeben. Die Wahl vom Juli 1878 brachte den Nationalliberalen sowie der Fortschrittspartei erhebliche Verluste, während die Freikonservative Partei und die Deutschkonservative Partei zulegen konnten. Erleichtert wurde die Politik der Reichsgründungsphase durch die boomende Entwicklung vieler Wirtschaftszweige, was zur gesellschaftlichen Akzeptanz liberaler Reformen[58] beitrug. Auch Deutschlands Verhältnis zu Russland verschlechterte sich nicht zuletzt wegen der Schutzzollpolitik. Verglichen mit den hochtönenden Ansprüchen war der tatsächliche Zuwachs begrenzt. Diese Massenbewegung, die vom Wirtschaftsbürgertum bis hin in kleinbürgerliche Schichten reichte, hatte 1900 270.000 Mitglieder. Die Einführung der Sozialversicherung wird als eine große Leistung Bismarcks gesehen, auch wenn das Ergebnis schließlich nicht ganz so ausfiel wie geplant. Diese Zusammenarbeit funktionierte im beschränkten Umfang auch bei der Ausdehnung der Parlamentsrechte insgesamt. Zwar stellte sich die Mehrheit hinter die Oberste Heeresleitung (OHL), ohne dass damit eine Vorentscheidung über eine verkappte Militärdiktatur gefallen wäre. Gleichzeitig nämlich beschloss eine Mehrheit von den Nationalliberalen bis zu den Sozialdemokraten, dass der Haushaltsausschuss auch bei Vertagung des Parlaments das Recht haben würde, über die Außenpolitik und den Krieg zu beraten. Mitte Dezember 1917 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und anschließend über einen Separatfrieden verhandelt. Aber der Besitz von Kolonien wurde auch als eine nationale Prestigefrage betrachtet. Erst 1892 wurde durch Allerhöchsten Erlaß Schwarz-Weiß-Rot zur Nationalflagge bestimmt. Insofern wurde das Ergebnis, das gerade Österreich mehr Einfluss zugestand, ohne militärische Opfer gebracht zu haben, von Russland als eine diplomatische Niederlage gewertet. Auch die Unterstützung der Behörden für die Vaterlandspartei kostete den Reichskanzler das Vertrauen des Parlaments. Dessen Regierungszeit lässt sich in eine relativ liberale Phase, geprägt von innenpolitischen Reformen und vom Kulturkampf, und eine eher konservativ geprägte Zeit nach 1878/79 einteilen. [149] Als sich im Zusammenhang mit der Friedensresolution die Parteien von den Konservativen bis zu den Sozialdemokraten aus unterschiedlichen Gründen gegen den Kanzler aussprachen, war die Position Bethmann Hollwegs nicht mehr zu halten. Die geheimen jährlichen Zuwendungen, die Bismarck aus dem Welfenfonds für Ludwig abzweigte, summierten sich auf 4 bis 5 Millionen Mark. Wichtiger als die „Freiheit“ wurde die „Einheit“. Deutsches Kaiserreich ist die retrospektive Bezeichnung für die Phase des Deutschen Reichs von 1871 bis 1918 zur eindeutigen Abgrenzung gegenüber der Zeit nach 1918. Die Position des Zentrums als parlamentarischer Stütze der Regierung wurde vor allem durch innerparteiliche Veränderungen problematisch. Ziel des Kolonialerwerbs der 1890er Jahre, der vor allem vom Reichsmarineamt betrieben wurde, war der Aufbau eines weltumspannenden Netzes von Flottenstützpunkten. In der Folge verschärften sich die Konflikte zwischen Wilhelm II. Während Bismarck an seinem Repressionskurs festhielt, sprach sich Wilhelm für ein Ende der Sozialistengesetze aus. Gleichzeitig wurde das Bündnissystem Otto von Bismarcks nicht weiterverfolgt, stattdessen militärisch aufgerüstet. Deutsches Reich (Mittelalter) - Nach dem Römischen Reich: wie ging es weiter? Außerdem sah eine neue Flottenvorlage von 1905 neben dem Bau einer Reihe von Kreuzern den Übergang zu den stärkeren aber auch teureren Schlachtschiffen vom Dreadnoughttyp vor. Die Konflikte zwischen Regierung und Kaiser gingen nach 1900 mit dem Wechsel im Reichskanzleramt zu Bernhard von Bülow weiter zurück. Alle diese Grundorientierungen hatte es in der ein oder anderen Weise bereits vor der Gründung des Kaiserreichs gegeben. Diese setzte nach der Oktoberrevolution die militärische Besetzung weiterer Gebiete im Osten durch. Für den Aufschwung spielte nicht zuletzt ein Generationswechsel in der Geschichtswissenschaft eine Rolle. Die vom Reichskanzler als „Politik der Diagonalen“ bezeichnete Vorgehensweise folgte keinem Konzept, sondern versuchte je nach Situation zu reagieren. Die Sozialdemokratie hatte noch während der Julikrise erfolgreich Massendemonstrationen gegen einen möglichen bevorstehenden Krieg organisiert und die Zusammenarbeit mit anderen Parteien der Internationalen gesucht, aber als das Vaterland gegen die „zaristische Reaktion“ geschützt werden sollte, änderte sich die Stimmung. Alle Staaten nördlich des Flusses Rhein waren seine Bundesländer. Schon kurz nach der Reichsgründung erfolgte ein Wirtschaftsaufschwung, die sogenannten Gründerjahre begannen. Anstelle von Ministern gab es lediglich eine Reihe von dem Kanzler unterstellten Staatssekretären, die Reichsämtern vorsaßen. Vorerst am Einspruch Bismarcks war zunächst auch eine Finanzreform gescheitert. Da auch im preußischen Abgeordnetenhaus eine liberale bis gemäßigt konservative Mehrheit vorhanden war, kam es auch im größten Bundesstaat zu politischen Reformen. Württemberg, Baden • Vielmehr hat sich der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler 1866 für eine Anerkennung der kleindeutschen Lösung ausgesprochen. Anders als die Verfassungspräambel es vermuten ließ, war das Reich mitnichten ein „Fürstenbund“. So wurden in allen Bundesstaaten Gewerbefreiheit und Freizügigkeit eingeführt, sofern sie noch nicht bestanden. Sie stammen noch aus der Zeit des Norddeutschen Bundes. Dieser Artikel ist als Audioversion verfügbar: Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia, Geografisch-politische Lage in Mitteleuropa, Wandel und Entwicklung der politischen Kultur, Kartellparteien und konservative Mehrheit, Bündnissysteme bis Anfang der 1880er Jahre, „Der neue Kurs“ und die Amtszeit von Leo von Caprivi, Kanzler des Übergangs und „persönliches Regiment“, Die politische Entwicklung nach der Reichstagswahl von 1912, Die neue Oberste Heeresleitung und das Hilfsdienstgesetz, Friedensresolution und innenpolitische Radikalisierung, Oktoberreformen und Ende der Monarchie 1918, Zur Kontroverse über das Reich als konstitutionelle Monarchie siehe. 1) D. R. ist die offizielle Bezeichnung des deutschen Staat es von 1871 bis 1945. Gegen die Mehrheit der Liberalen war diese Reform allerdings nicht durchzusetzen. Zu „Deutsches Kaiserreich“ findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und mehr Inhalte auf Blinde Kuh und Frag Finn. Alfred Tirpitz wurde der Hauptfürsprecher und Organisator dieser Flotte. Innerhalb des Zentrums kam es, gestützt auf die christlichen Gewerkschaften und den Volksverein für das katholische Deutschland, zum Aufstieg eines starken Arbeitnehmerflügels. Der Kaiser bestimmte den Chef der Regierung, den Reichskanzler. Erst eine langfristige Nachwuchspolitik sorgte auf längere Sicht für eine konservative Ausrichtung der höheren Beamtenschaft.[20]. Die Folge war freilich, dass der schwarz-blaue Block seine Mehrheit verloren hatte, ohne dass eine neue Mehrheit in Sicht gewesen wäre. Ab Sommer 1918 gerieten immer mehr deutsche Soldaten in alliierte Gefangenschaft. als Monarch des größten Beitrittslandes König Wilhelm I. die Kaiserkrone antragen sollte. Die sogenannte „Hottentottenwahl“ (August Bebel) führten zu Gewinnen der Blockparteien, während die SPD fast die Hälfte ihrer Mandate verlor. Das Handwerksgesetz vom 26. In dieser Zeit hatte sich der Generalstab selbst gegen einen Ausbau der Truppenstärke gewandt, weil er eine Verstärkung des bürgerlichen zu Lasten des adeligen Elements im Offizierskorps befürchtete. [34] Gleichwohl blieb der politische Einfluss des Bürgertums begrenzt, zum Beispiel durch die Eigenarten des politischen Systems und durch den Aufstieg der Arbeiter und der neuen Mittelschichten. Diese unterstanden de jure zwar direkt dem Kaiser, dieser war aber nicht fähig und in der Lage, die insgesamt 24 Militärbefehlshaber zu kontrollieren und zu koordinieren. Hautarzt Saarbrücken Rastpfuhl,
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